Vor
Jahrhunderten lebten in den Tempeln am Abhang, des Luh-Gebirges, von
Birma Buddhistische Mönche genannt Kittah`s. Sie hielten sich Katzen die
weiß im Fell waren und goldgelben Augen und verehrten die Tiere sehr, da
ihre Seele nach dem Verlassen der sterbliche Hülle in einer Katze
nochmals leben dürfe. Sie verehrten dadurch auch die Göttin Tsun Kyanze,
die durch eine goldene Statue mit glühenden Saphirblauen Augen
dargestellt wurde und für die Seelenwanderung verantwortlich war. Der
hohe Priester Mun-Ha hielt jeden Abend im Tempel von Lao-Tsun einen
geweihten Gottesdienst für die Göttin Tsun Kyanze ab und stets
begleitete ihn sein treuer Kater Sinh eine der über hundert heiligen
Tempelkatzen. Eines schönen Tages wurde der Tempel von Räubern
überfallen und der Priester Mun-Ha wurde schwer verletzt und lag im
Sterben. Sinh, sein Kater, stellte sich aber auf seinen Herrn und hielt
sieben Tage lang Wache und starrte dabei immer auf die Statue der Göttin
Tsun Kyanzes. Am siebten Tag trat eine wundersame Wandlung ein und Sinhs
weißes Fell bekam einen goldenen Schimmer, sein Gesicht, seine Beine und
der Schwanz verfärbten sich in der Farbe der Erde. Seine gelben Augen
wechselten in ein tiefes Blau.
Sinhs
Pfoten aber blieben weiß, als Symbol des reinen Geistes von seines
Herren, Mun-Has. Am nächsten Morgen waren alle Tempelkatzen wie Sinh
gefärbt. Sinh aber verweigerte während der folgenden sieben Tagen
jegliches Futter, dann starb auch er und trug den Geist seines Herren
ins Paradies. Weitere sieben Tage später versammelten sich die Priester
vor der Statue der Göttin, um den Nachfolger Mun-Has zu wählen. Während
sie die Göttin anbeteten, liefen alle Katzen des Klosters herbei.
Lautlos umringten sie den jüngsten Mönch; die in den Katzen die die
toten Mönche verkörperten, hatten auf diese Weise den Nachfolger
bestimmt.
Stirbt eine
heilige Katze im Kloster Lao-Tsun, so ist es die Seele eines Mönches,
die für immer befreit ist und ihren Platz im Paradies von Song
Hio, dem Gotte alles Goldenen, einnimmt.
Aber wehe,
wenn jemand solch eine Katze tötet, er wird gequält, bis die Seele, die
in der Katze war, beruhigt ist und ihm verzeiht..."
Geheimnisvoll
ist ihr Wesen, voller Rätsel die Herkunft. Gott schuf die Katze, damit
der Mensch einen Tiger zum Streicheln hat " Dies schrieb Victor Hugo ,
der große französische Schriftsteller, In einem seiner Bücher. Einige
wenige Worte nur, doch sie enthalten alles, was man über das Wesen der
Katze sagen kann. Alles, was heute die Verhaltensforscher auch
wissenschaftlich bestätigen und nachweisen können, wenn sie feststellen
Katzen sind zwar Haustiere geworden, aber doch Raubtiere geblieben.
Diese Doppelrolle mal Haustier, mal Raubtier mag auch der Grund dafür
sein, das die Katzen nach wie vor "geheimnisvolle Wesen sind, Wesen,
die
zwischen zwei Welten leben. Die Frage, wann die Katze zum ersten Mal
domestiziert wurde, also zum Haustier und Begleiter des Menschen wurde,
konnte bis heute nicht wissenschaftlich einwandfrei beantwortet werden.
Nach neuesten Forschungen stammen Hund und Katze, unsere beiden
beliebtesten Haustiere, von dem gleichen, Stammvater ab. Es war
der Miacis, ein wiesel- bis wolfsgroßes Tier, das nur Fleisch fraß. Man
glaubt sicher zu sein, das es den Miacis schon vor ca. 50-60
Millionen Jahren gab. Im Laufe der Jahrmillionen entwickelten sich die
Miacis- Nachfolger in verschiedene Richtungen. Man nimmt an, das die
Katze als eigene Art rund zehn Millionen Jahre früher auf den Plan
trat als der Hund. Die ersten sicheren Nachweise über domestizierte
Katzen konnten Archäologen bei Ausgrabungen in Vorderasien erbringen. In
der anatolischen Stadt Hacilar fanden sie Statuetten, die nach ihrer
Schätzung aus dem 6. Jahrtausend vor Christus stammten. Sie zeigen
Frauen, die mit Katzen spielen. Man weiß auch, das in Jericho Anfang des
5 Jahrtausends vor Christus in den Häusern Katzen gehalten wurden. Seit
dem 3 Jahrtausend vor Christus spielten die Katzen in Ägypten eine
wichtige Rolle. Auf unzähligen Papyruszeichnungen, Malereien ,
Grabfresken und Skulpturen, die man ausgrub, sieht man Katzen, wie sie
in riesigen Kornspeichern Ratten jagen, am Nilufer wilde Vögel
aufzustöbern und sogar Fische fangen. Seinen Höhepunkt erreichte der
Katzenkult in Ägypten um das Jahr 1500 vor Christus. Man verehrte sie
als heilige Tiere. Bastet, die Göttin der Fruchtbarkeit, wurde mit einem
Katzenkopf dargestellt. Wer eine Katze tötete, wurde mit dem Tode
bestraft. Brach ein Brand in einem Hause aus, wurde zuerst die Katze aus
den Flammen gerettet, bevor man sich um Menschen kümmerte. Tote Katzen
wurden auf einem eigenen Katzenfriedhof in Bubastis im nördlichen
Nildelta beigesetzt. Ihre Leichen wurden, bevor sie in die Särge gelegt
wurden,
mumifiziert, einbalsamiert und mit kostbarem Leinen umwickelt. Die
Familienmitglieder des Katzenbesitzers rasierten sich zum Begräbnis als
Zeichen der Trauer die Augenbrauen ab. Fast 2000 Jahre dauerte diese
göttliche Verehrung der Katze in Ägypten. Natürlich war auch jede
Ausfuhr des heiligen Tieres in andere Länder verboten und wurde streng
bestraft. Da es aber rege Handelsbeziehungen zwischen Ägypten einerseits
und Rom und Griechenland andererseits gab, die vorwiegend von
phönizischen Kaufleuten abgewickelt wurden, nimmt man an, dass die
Phönizier auch lukrativen Katzenschmuggel zu einem willkommenen Geschäft
für sich machten.