Man
unterscheidet hier zwischen der Blutgruppe A, B und A/B. Es soll aber
noch mehr Untergruppen geben, die aber derzeitig noch nicht austestbar
sind. Fast alle Katzen sind Blutgruppe A. Man schätzt bei den
Birmas, dass aber etwa 20 % die Blutgruppe B und etwa 0,4 % die
Blutgruppe A/B haben.
Wir
haben in Deutschland so wie es sich derzeit darstellt, mehr unerkannte
B-Träger, als man sich vorstellen kann. Die Birmakatze gehört eindeutig
zu den Rassen, bei denen die Blutgruppe B bzw. die Veranlagung B
verdeckt weiterzugeben vermehrt auftritt.
Diese Katzen sind im Test A, tragen aber (im Test sind diese
Katzen eindeutig A ! ) in ihren Genen die Anlage für die Blutgruppe B.
Daher können aus Verpaarungen mit A-Katzen B-Kitten fallen, die
wiederum, wenn sie weiblichen Geschlechtes sind mit einem A-Kater Kitten
produzieren können, die am "Fading Kitten Syndrome" sterben können
Je nach Konzentration der Antigene in der Muttermilch kann die Gefahr
einer Zerstörung der roten Blutkörperchen bis zu 4 Wochen nach der
Geburt anhalten.
Es sind hiervon aber nicht alle B-Mütter betroffen.
Es sind in der Regel lediglich die reinerbig A-Kitten, die die stärksten
Symptome zeigen und deren Mütter einen erhöhten Antigenspiegel gegen A
im Blut haben.
B- und A/B-Kitten vertragen die mütterliche Milch problemlos. Die
Verpaarung einer A oder B-Katze mit einem B-Kater ist die sicherste für
den Züchter überhaupt, da er sich sicher sein kann, keinerlei
Unverträglichkeitsprobleme zu haben. Nur sollten die Käufer, die ein
Jungtier aus solch einer Verpaarung kaufen, darüber informiert werden,
dass die Kitten B tragen, wenn sie auch im Test A sind.
Auch wenn der ganze Katzenbestand A ist, kann ein B-Kitten fallen.
Ein B-Kater hat nicht nur B-Nachwuchs, sondern auch A und A/B ( wenn das
Gen für A/B getragen wird). Wir gehen inzwischen davon aus, dass
die meisten Birmas in der Welt mischerbig für die Blutgruppe B sind.
Die Blutgruppe A/B ist eine eigenständige Blutgruppe und kann rezessiv
(=verdeckt) wie auch die Blutgruppe B getragen werden. Sie ist aber
wesentlich seltener.
Um es jetzt noch einmal zusammen zu fassen:
Aus der Verpaarung
Blutgruppe B x B kann niemals A fallen, immer
nur B.
Aus der Verpaarung
Blutgruppe A x A (beide tragen verdeckt B) kann aber sehr
wohl B fallen.
Aus den Fragen vieler
Züchter weiß ich, dass es Probleme bereitet, zu verstehen, dass ein
B-Kater für die Zucht nicht negativ, sondern positiv ist. Denn er
kann sowohl A- und B- Kätzinnen decken, ohne dass es danach
zum Fading Kitten Syndrome kommen muss. Ein "netter Nebeneffekt" -
er demaskiert so manche A-Katze als B-Trägerin.....
Es ist immer nur die
weibliche B-Katze, die Antikörper bilden kann, aber
nicht muss !
Wie ich dazu kam, mich mit der
Blutgruppenthematik auseinander zusetzen, möchte ich hier nur kurz
anreißen, da ich hierzu schon Artikel in mehren Fachzeitschriften
veröffentlich habe, die z. T. sogar in mehrere Sprachen übersetzt
wurden.
Ich habe im Jahr 1996 eine Katze
aus Australien gekauft, die bei ihrem 1. Wurf ein Baby hatte, das
mit merkwürdigen Anzeichen einer Erkrankung gestorben ist. Diese
Symptome waren mir bis dahin unbekannt. Ich bin dann auf einen sehr
informativen Artikel in der Zeitung "Our Cats" gestoßen, wo ein BKH-
Züchter von seinen Blutgruppenproblemen erzählte und ich habe mit diesem
Züchter Kontakt aufgenommen. Nach einer Odyssee bei Tierärzten habe ich
dann nach einem 2. Wurf 2 Babies eingeschickt und die Mutterkatze testen
lassen mit dem eindeutigen Ergebnis: Blutgruppe B !
Die Uni Gießen und Leipzig waren nicht auf die Diagnostik dieser Kitten
vorbereitet und sahen sich außerstande eine
Blutgruppentunverträglichkeit eindeutig festzustellen, da ihnen die nach
eigener Auskunft die nötige Erfahrung und technischen Möglichkeiten bei
derartig jungen Katzenkindern fehlte. Dank einiger Züchter im Rest der
Welt habe ich die Möglichkeit gehabt, die Problematik in ihrer gesamten
Komplexität verstehen zu lernen.
Abschließend möchte ich nur noch
bemerken, dass die Tatsache, dass die Katze aus Australien kam,
nicht sagt, dass es dort überwiegend B-Katzen gibt. Es gibt meiner
Meinung nach sehr viel mehr B-Katzen, wenn alle Züchter endlich anfangen
würden, ihren Nachwuchs und die Eltern zu testen, könnte man anhand der
Trägertiere sehr schnell herausfinden, dass die Blutgruppe B keinesfalls
selten oder verdammenswert ist.
Inzwischen ist bekannt, dass die
Blutgruppe B auch schon bei den "Gründerkatzen" unserer heutigen Birmas
vorgekommen sein muss.